Am 12. und 13. September 2024 hat das 14. BET-Energieforum in Aachen stattgefunden
Mehr als 140 Gäste folgten unserer Einladung und erlebten zwei inspirierende Tage in der einzigartigen Atmosphäre unseres Klosters.
Energiepolitische Entwicklungen
Der erste Tag des Energieforums stand ganz im Zeichen der energiepolitischen Entwicklungen. Unter der Leitfrage „Wohin steuert das Energiesystem?“ gab Katharina Umpfenbach von der dena einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Systementwicklungsstrategie. Im Mittelpunkt: der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dr. Matthias Stark vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) und Philipp Godron von Agora Energiewende beleuchteten die finanzielle Seite der Energiewende und die Anforderungen an ein zukunftsfähiges Marktdesign. Auch im Wärmemarkt gibt es vergleichbare Herausforderungen, die Dr. Michael Arnold anhand der Wärmestrategie der Stadtwerke Duisburg anschaulich darlegte.
Finanzierung der Energiewende
Im Anschluss stand die Frage „Wie kann die Finanzierung der Energiewende gelingen?“ im Fokus. In den Impulsvorträgen von Jan Müller (DKB), Dr. Tobias Brosze (Palladio Kommunal), Volkhard Leopold (badenova) und Michael Seidel (BET) wurde das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet – Eigen- und Fremdkapitalgeber sowie Energieversorger kamen zu Wort.
Die gemeinsame Erkenntnis: Eine nachhaltige Finanzierungsstrategie muss integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie werden. Neben bewährten Ansätzen gilt es, auch innovative und alternative Finanzierungsinstrumente zu nutzen. Ein intensiver Dialog zwischen Energieversorgern, Gesellschaftern und Kapitalgebern ist dabei unverzichtbar.
Digitalisierung
Wie weit ist die Digitalisierung in der Energiewirtschaft vorangeschritten? In drei spannenden Vorträgen gaben Dr. Holger Ruf (SW Ulm/Neu-Ulm Netz GmbH), Alexander Häge (Pfalzwerke AG) und Dr. Sören Patzack (BET) Einblicke in den aktuellen Stand der Digitalisierung von Niederspannungsnetzen, den Einsatz von Data Science und KI sowie die Nutzung von Synergien zwischen digitalen Pflichten und optionalen Innovationen.
Das Fazit: Es gibt noch viel zu tun. Investitionen, kluge Köpfe und die Unterstützung des Managements sind entscheidend, um innovative Ansätze zu realisieren und Erfolge sichtbar zu machen.
Besteigung des Mount Everest
Ein besonderes Highlight war der Vortrag der Extrembergsteigerin Helga Hengge. Mit atemberaubenden Bildern nahm sie die Teilnehmenden mit auf ihre Besteigung des Mount Everest. Begleitet von spektakulären Bildern ihres Aufstiegs über die Nordroute in Tibet, erzählte sie von der Begeisterung für ein großes Ziel, von Teamwork und Führung, vom Umgang mit Rückschlägen und vom Mut, Grenzen zu überwinden.
Workshops und praxisnahe Einblicke
Auch der zweite Tag des BET-Energieforums bot spannende Themen. In interaktiven Workshops diskutierten wir die „Finanzierung im Wandel“ und welche Finanzierungsstrategien für die Energiewende notwendig sind. Im Fokus standen auch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, denn „Daten sind die Grundlage für alles!“. Eine praxisnahe Fallstudie zur „Wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Energieversorgern“ brachte wertvolle Einblicke in die Herausforderungen der Energie- und Wärmewende.
Ein weiteres Highlight bildete die Diskussion zur „Kommunalen Wärmeplanung (KWP)“, die die zentrale Rolle der Stadtwerke bei der Wärmewende thematisierte. Zudem wurden die „Evaluierung der Anreizregulierung“ und der aktuelle Stand des N.E.S.T.-Prozesses intensiv besprochen – einschließlich der wirtschaftlichen Auswirkungen auf Netzbetreiber.
In der zweiten Session lag der Fokus auf der aktiven Rolle der Stadtwerke bei der Energiewende, insbesondere im Workshop „Aufbau und Beteiligung an EE-Portfolien“. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Einblicke in den Netzausbau, gestützt auf unsere „Erkenntnisse aus den Netzausbauplänen nach § 14d“. Ebenso spannend war die Frage: „Endspurt – in 110 Tagen zu dynamischen Tarifen“ – was ist zu tun, um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern?
Weitere zentrale Themen waren die „Kraftwerksstrategie im Spannungsfeld von Markt, Finanzierbarkeit und Systemzuverlässigkeit“ sowie ein zukunftsorientierter Ausblick auf „Das EVU 2030: Partizipative Personalplanung und Führung in der internen Transformation“. Diese Diskussion verdeutlichte, dass der Weg in eine nachhaltige Zukunft auch neue Führungsmodelle und eine vorausschauende Personalplanung erfordert.
Den Abschluss bildete eine Session, in der Otto Huber (Thüga AG) und Jens Blüm (EWR AG) praxisnahe Einblicke in die Themen Kooperationen und die Integration nach Fusionen gaben. Die Teilnehmenden erfuhren, welche Schlüsselelemente eine erfolgreiche Integration ausmachen.
Das Fazit: Die Energiewende kann nur durch enge Zusammenarbeit bewältigt werden. Unternehmensübergreifende Kooperationen, bei denen Marke und Eigentum an der Infrastruktur erhalten bleiben, gewinnen zunehmend an strategischer Bedeutung. Für eine erfolgreiche Integration sind alle Mitarbeitenden gefragt. Klare Meilensteine, intensive Kommunikation und verlässliche, kurze Planungszyklen sind entscheidend für den Erfolg.
Ein großer Dank gilt allen Vortragenden und Teilnehmenden für ihre wertvollen Impulse und die rege Beteiligung an den Diskussionen.
Das BET-Energieforum hat einmal mehr gezeigt:
Die Energiewirtschaft steht vor gewaltigen Aufgaben, die wir nur gemeinsam bewältigen können.
Wir freuen uns bereits auf das BET-Energieforum 2025.
Hier finden Sie einige Impressionen des ersten Tages.
Fotos: © Claudia Fahlbusch
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