18.06.2020 | Webmagazin 2020/03 Betriebsmanagementsystem

– in der Krise zeigen sich die Chancen einer weiteren Digitalisierung der Netze Armin Bechtel
armin.bechtel@bet-energie.de

Vor der Coronakrise konnten viele Angelegenheiten auf dem „kurzen“ Dienstweg und dem informellen Austausch beim Mitagessen geklärt werden oder eventuell durch den Griff in den Aktenschrank. Doch in Zeiten der Pandemie, in denen ein entsprechender Sicherheitsabstand angesagt ist und ein großer Teil der Belegschaft im Homeoffice arbeitet, zeigt sich, dass die jenigen Unternehmen deutlich im Vorteil sind, die das Thema Digitalisierung schon rechtzeitig angegangen sind und über entsprechende IT-Systeme verfügen. Diesen Unternehmen fiel es entsprechend leichter, mit geringfügigeren Anpassungen einen effizienten Netzbetrieb aufrechtzuerhalten und das Ansteckungsrisiko der Mitarbeiter zu minimieren.

Dies gelingt jedoch nur, wenn die Prozesse durchgehend digitalisiert sind und den Mitarbeitern die entsprechenden Daten „online“ zur Verfügung stehen. Ist dies gegeben, kann beispielsweise für das Montagepersonal leicht ein Start aus der Fläche organisiert werden und unter Minimierung der notwendigen Kontakte und „Zettelwirtschaft“ eine dezentrale Abarbeitung der verschiedensten Aufgaben erfolgen.

Einen zentralen Baustein stellt hierbei ein Betriebsmanagementsystem (BMS) dar.

Bei vielen kleineren Netzbetreibern lässt sich eine häufig anzutreffende Situation folgendermaßen beschreiben: Es existiert ein geografisches Informationssystem (GIS), in dem in unterschiedlicher Detaillierung auch viele Betriebsmittel und Dokumente verwaltet werden, und ein kaufmännisches System (ERP), in dem etwa Anlagenbuchhaltung, Lager und Einkauf sowie Auftragsabrechnung abgebildet sind. Zwischen diesen beiden Eckpfeilern fehlt aber eine durchgängige IT-Lösung in Gestalt eines BMS zur Unterstützung operativer Netzprozesse, beispielsweise der Instandhaltung mit bidirektionalen Schnittstellen zum ERP (technisch-kaufmännische Prozesse) und zum GIS (Betriebsmittel-/Dokumenten¬verwaltung).

Solang diese Lücke nicht geschlossen ist, ist es auch nicht möglich, ein Workforce-Managementsystem einzuführen, das gerade in einer vergleichbaren Krisensituation seinen Vorteil ausspielen kann.

Die Einführung eines BMS mit standardisierter und spartenübergreifend harmonisierter Prozessabwicklung sowie einheitlichen Dokumentationsvorgaben kann Betriebskosten einsparen sowie das Wissen und die Erfahrung derjenigen Mitarbeiter bewahren, die absehbar das Rentenalter erreichen. Außerdem verbessert ein BMS die regulatorische Optimierung (unterjährige Kostentransparenz) und unterstützt bei Netzübernahmen (strukturierte Datenübernahme, standardisierte Prozessübernahme).

Wir unterstützen Sie von der Anforderungsanalyse über die Auswahl und Vergabe bis zur Implementierung eines Betriebsmanagementsystems zur Optimierung Ihrer technischen Prozesse.


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