06.02.2023 | Webmagazin 2023/01 Das BET Nachhaltigkeitsmodell

Eine runde Sache Sebastian Seier | Lisa Lux | Simon Haas | Tim Ronkartz
sebastian.seier@bet-energie.de

Seitdem der Klimaschutz einige Jahre ganz oben auf der Agenda steht, wird das Nachhaltigkeitsverständnis in den kommenden Jahren – auch aufgrund einer gesetzlichen Pflicht zur CSR-Berichterstattung – erweitert. Das von BET entwickelte Nachhaltigkeitsmodell hilft dabei, den strategischen Blick auf die Nachhaltigkeit zu richten, die wichtigsten Aspekte aus Sicht von Energieversorgern zu erfassen und sich aufbauend auf eine nachhaltige Unternehmensstrategie auf die Berichtspflichten vorzubereiten.

EU-Taxonomie, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und Corporate-Social-Responsibility-Richtlinie – auf europäischer und nationaler Ebene finden aktuell weitreichende regulatorische Anpassungen statt, die Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit verpflichten. So sind beispielsweise spätestens für das Berichtsjahr 2025 Unternehmen, deren Bilanzsumme höher als 20 Mio. € ist und deren Nettoumsatz 40 Mio. € übersteigt, dazu angehalten, in den Lagebericht ihres Jahresabschlusses eine umfassende Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit aufzunehmen.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit für Energieversorger? Diese Frage hat BET bewogen, ein Modell zu entwickeln, das den komplexen Begriff Nachhaltigkeit aus Sicht von Energieversorgungsunternehmen (EVU) strukturiert.

Das BET-Nachhaltigkeitsmodell nähert sich dem Thema über das Umfeld – also über die exogenen Faktoren, die die Nachhaltigkeit von EVUs von außen beeinflussen. Zu diesen zählen beispielsweise der Klimawandel, die Flächenversiegelung und der Ressourcenverbrauch. EVU sollten aber auch die regulatorischen Rahmenbedingungen und den gesellschaftlichen Wandel bei ihrer Positionierung zur Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Aus den Umfeldfaktoren leiten sich durch das Unternehmen beeinflussbare Parameter ab: Das BET-Nachhaltigkeitsmodell berücksichtigt dabei Aspekte zu Klimaneutralität und Umweltschutz, zu unternehmensinternem und gesellschaftlichem Miteinander, zu regionaler Wertschöpfung und wirtschaftlichem Erfolg sowie die Aspekte der Unternehmensführung („Governance“), die alle Bemühungen zur Nachhaltigkeit im Unternehmen bündeln, strukturieren und steuern.

Konkret werden im Modell so u. a. Mitarbeiterzufriedenheit, Weiterbildung und Qualifizierung (Cluster „Unternehmensinternes Miteinander“), das Monitoring der Treibhausgasemissionen (Cluster „Umfassende Klimaneutralität“), die regionale Förderung und Sponsoring (Cluster „Regionale Wertschöpfung“) und die organisatorische Verankerung der Nachhaltigkeit (Cluster „Governance“) als vier von insgesamt 33 Aspekten adressiert.

Die Etablierung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements, die Identifizierung geeigneter Kennzahlen sowie die Erhebung notwendiger Daten sind wichtige Aufgaben, vor denen die Versorger nun stehen. Gerne tauschen wir uns mit Ihnen über Erfahrungen und zu konkreten Fragen der Umsetzung aus.


Zurück zu Webmagazin