Als großer CO2-Emittent ist der Energiewirtschaft in der „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ natürlich viel Raum gewidmet. Eine besondere Rolle nimmt sie auch deswegen ein, um die Dekarbonisierung anderer Sektoren zu ermöglichen, wie z. B. durch die Elektrisierung des Verkehrs- und Wärmesektors. Der Ausbau CO2-freier Erzeugung steht zwar im Mittelpunkt, aber diese oftmals dezentrale und fluktuierende Erzeugung muss räumlich und zeitlich passend zu den Verbrauchern gelangen – und wird bestehende Netze an ihre Grenzen bringen. Das wird nicht nur mit Leitungsausbau zu lösen sein, sondern ruft auch nach digitalisierten Verteilnetzen.
Dies bedeutet:
Herstellung von mehr Sichtbarkeit und mehr Steuerbarkeit für dezentrale Erzeuger und Verbraucher, um die netz- und marktdienliche Nutzung ihrer Flexibilitäten zu ermöglichen. Und mehr zeitnahe Informationen aus den Netzstationen als Grundvoraussetzung für eine funktionierende Netzüberwachung und vorausschauende Netzsteuerung. So spricht das Habeck-Papier nicht ohne Grund davon, dass sie „den Rollout von intelligenten Messsystemen unter Gewährleistung des Datenschutzes und der IT-Sicherheit erheblich beschleunigen“ werden. Dazu gehören aber auch finanzielle Anreizsysteme und die dazu notwendigen Novellierungen bestehender Gesetze wie § 14a EnWG und EEG.
Bisher fiel es schwer, hier Lösungen für die Branche zu schaffen, die Sicherheit und Schnelligkeit pragmatisch miteinander verknüpfen. Viele sind gespannt, was sich hier jetzt ändern wird, da alle mit dem Papier einig sind, „sowohl den Rechtsrahmen als auch die Standards weiterzuentwicklen“.
Aber wie? Und wie schnell? Und wer trägt die Kosten dafür?