14.12.2022 | Webmagazin „Es geht voran“

(Fehlfarben) Dr. Michael Ritzau | Generalbevollmächtigter und Gründer
michael.ritzau@bet-energie.de

Als wir BET 1988 gegründet haben, sind wir mit zwei Themen gestartet: die Rekommunalisierung der Strom- und Gasversorgung und kommunale Energiekonzepte. 

Weit über 30 Jahre danach lässt sich festhalten: Beides ist noch hochaktuell, heute sind es immer noch die Konzessionsverfahren, und jetzt nennt es sich kommunale Wärmeplanung. 
Insbesondere bei letzterem Thema wird deutlich: Bei kommunalen Energiekonzepten ist viel Zeit ins Land gegangen, geduldig wurden Konzepte aufgeschrieben, diskutiert, in Gremien beraten, und ja dann: War da noch was? Jedenfalls braucht es noch immer eine kommunale Wärmeplanung. 

Ach ja: Kennen sie das Höchstspannungsprojekt Ganderkesee – St. Hülfe – Wehrendorf ? Genau: In der von BET mit begleiteten dena-Netzstudie 1 wurde diese Netzausbaumaßnahme als wichtiger Baustein identifiziert, um 20 % (!) erneuerbare Energien in das Stromsystem zu integrieren. 
Wann war das nochmal? Ja genau: 2005. Heute dürfen wir hoffen, dass diese Netzausbaumaßnahme aller Wahrscheinlichkeit nach nächstes Jahr in kommerziellen Betrieb gehen wird. 94 km in 18 Jahren.

Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist viel von Zeitenwende die Rede. Schaut man die letzten mehr als 30 Jahre zurück, können wir sagen: An Ideen und Konzepten hat es wirklich nicht gefehlt. Allein, es fehlte oftmals der Wille zur mutigen Gestaltung und schnellen Umsetzung, da lassen sich viel mehr Beispiele finden. Gut, dass jetzt weitgehend die Erkenntnis wächst, dass wir endlich „Strom geben“ müssen bei der Umsetzung von Projekten. Und es geht: volle Gasspeicher, schneller Bau von LNG-Terminals, vorübergehende Rückkehr von Kohleblöcken, Aktionsplan zur Höherauslastung der Netze, nur einige Beispiele. 
Nicht immer gut für den Klimaschutz, aber kurzfristig erforderlich für Versorgungssicherheit und Reduzierung von Abhängigkeiten. Gleichwohl: Der Ausbau der erneuerbaren Energien liegt im „überragenden öffentlichen Interesse“, und hier ist noch mehr Tempo so dringend erforderlich. Und manches muss auch neu gedacht werden, wie die Zukunft der Gasnetze. Dass Gasnetze nicht mehr uneingeschränkt ihre Daseinsberechtigung haben, ihre Rolle im Kontext von Wasserstoff gut überlegt werden muss, ist auch Teil der Zeitenwende und unserer strategischen Beratung.

Ich freue mich sehr, dass wir uns mit BET organisatorisch weiter entwickelt haben, nachhaltig wachsen, und unsere vielen Kunden bei der Mammutaufgabe der Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem begleiten dürfen. Es war, ist und bleibt eine Herausforderung, die uns alle gemeinsam antreiben sollte. 


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