23.06.2022 | Webmagazin 2022/03 Zusammen die Komplexität der Mieterstrom-Konzepte meistern

Zielgerichtet und gemeinsam Kernprozesse vordenken und organisatorisch ausgestalten Simon Kutzner | Jörg Ottersbach | Mandy Hübschmann
simon.kutzner@bet-energie.de

Mieterstromprojekte sind schon länger möglich, wobei die bessere EEG-Vergütung und die rechtliche Klarheit bei der Umsetzung von Lieferkettenmodellen die PV-Mieterstromprojekte seit Anfang 2021 deutlich attraktiver machen. Auch nach Aussage der Bundesnetzagentur heißt es „Mieterstrommodelle sind keine neuen Konzepte. Sie werden bereits seit einigen Jahren angeboten.“ Grundlegend stimmt diese Aussage, wobei es hier dennoch einige wichtige Punkte zu beachten gilt, da die Abwicklung von Mieterstrom für den Energievertrieb deutlich komplexer ist als die herkömmlichen Stromtarife: Neben dem Stromvertrag erfordert das Mieterstrommodell zum einen spezielle Messkonzepte mit zusätzlicher Messtechnik und zum anderen den Verkauf des überschüssigen Stroms.

Nach der Definition ist Mieterstrom der Strom, der durch eine Photovoltaik-Anlage oder ein Blockheizkraftwerk lokal produziert wird und durch die Mieter vor Ort und ohne Nutzung des Netzes der allgemeinen Versorgung verbraucht wird. Sollte der erzeugte Strom nicht ausreichen, wird zusätzlich benötigter Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen (Reststrom). Zusätzliche Komplexität in der Abwicklung kommt dann ins Spiel, wenn innovative Konzepte unter Einbindung von Energiespeichern und Ladeinfrastruktur zum Einsatz kommen sowie wenn es zu Veränderungen der Abnehmerstruktur durch Lieferantenwechsel bzw. Aus- und Einzüge kommt.

Es ist ein durchaus ambitioniertes Vorhaben als Energievertrieb bzw. Stadtwerk ein oder auch mehrere Mieterstromprojekte zu realisieren, zu betreiben und unter Einhaltung der zugehörigen Gesetzgebung richtig abzurechnen. Dabei bedarf es einer akribischen Vorbereitung und konsequenten Umsetzung der relevanten technischen, vertrieblichen und kaufmännischen Prozesse, die darüber hinaus üblicherweise in verschiedenen Organisationseinheiten im Stadtwerk angesiedelt sind.

Vor diesem Hintergrund stoßen viele Organisationen schnell an die eigenen, internen Grenzen. Schnell wird klar, dass ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten über die Kernprozesse im Mieterstrom für eine effiziente Abwicklung erreicht werden muss. Zusammenhänge aber auch direkte Abhängigkeiten zwischen den Prozessen werden den Beteiligten oft erst dann offensichtlich, wenn gemeinsam die erforderliche organisatorische und technische Ausgestaltung der Prozesse erfolgt. Eine Moderation der diversen Abwicklungsthemen hat sich in von der BET durchgeführten Projekten hier als sehr hilfreich erwiesen. Im Rahmen dessen werden offene Abwicklungsfragen identifiziert und deren Klärung bzw. Detaillierung angestoßen.

Sie planen demnächst ein Mieterstromprojekt? Wie ist Ihre Organisation beim Thema Mieterstrom aufgestellt? Sind die Verantwortlichkeiten für die Kernprozesse klar geregelt? Wir beraten Sie gerne und bieten individuelle Workshops an, die Sie auf eine effiziente Abwicklung von Mieterstromprojekten vorbereiten. Sprechen Sie uns an!

 


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