23.04.2024 | Webmagazin 2024/02 Förderungen der Dekarbonisierung für kleine bis große energieintensive Industrieunternehmen

Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK): Ergänzung der Förderlandschaft für den energieintensiven Mittelstand Dr. Denis vom Stein | Lukas Schuffelen
denis.vomstein@bet-energie.de

Die Europäische Kommission hat am 10. April mit der Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK) ein weiteres Förderprogramm zur Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie beihilferechtlich genehmigt.
Damit stehen weitere 2,2 Mrd.€ an Fördermitteln für die Transformation der deutschen Industrie zur Verfügung. Die BIK ergänzt die Förderlandschaft wie u.a. die bereits bekannten Klimaschutzverträge für „die Großen“, um ein Förderinstrument für den Mittelstand mit Fördervolumina für einzelne Unternehmen zwischen 0,5 und 200 Mio. €.
 

Ziel der Förderung

Die BIK soll maßgeblich zur Erreichung der nationalen und europäischen Klimaschutzziele im Industriesektor beitragen und dabei den Produktionshochlauf der notwendigen Transformationstechnologien in Deutschland beschleunigen.

Wieso noch ein Förderprogramm?

Neben den deutschen Leuchtturmprojekten, die über das europäische IPCEI-Format angereizt werden und im Wesentlichen die Stahl- und Wasserstoffindustrie als Ziel haben, kann die energieintensive Industrie durch Klimaschutzverträge unterstützt werden. Nachdem die großen Förderbescheide der Leuchtturmprojekte publikumswirksam übergeben wurden, befinden sich die Klimaschutzverträge derzeit in der Umsetzung, von denen energieintensive Industriebetriebe ab einer gewissen Größe profitieren können. Mit dem nun aufgelegten BIK geht das BMWK konsequent den Weg weiter, die Dekarbonisierung der Industrie anzutreiben und bietet der nächstkleineren Unternehmensgröße einen Baustein an.

Wer & Was?

Die BIK fördert künftig Investitionen aller Industriesektoren, die durch die Elektrifizierung und den Einsatz von grünem Wasserstoff zu einer CO2-Emissionseinsparung von mindestens 40 Prozent im Vergleich zu den bisherigen Emissionen führen.

Wieviel?

Gefördert werden Projekte ab einem Investitionsvolumen von 500.000 €.
Bei Förderungen über 15 Mio. € ist die Co-Finanzierung durch ein Bundesland im Umfang von 30 Prozent erforderlich.

Welche Module gibt es?

Modul 1: Vorhaben zur Dekarbonisierung der Industrie inklusive anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung | Projektträger: Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)

Modul 2: Vorhaben zur Anwendung und Umsetzung von CCU und CCS inklusive anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung | Projektträger: Projektträger Jülich – PtJ

Start der Förderung

Das BMWK führt in seiner Pressemitteilung  aus, dass ein zeitnaher Start der BIK-Dekarbonisierungsförderung nach Abschluss des weiteren Verfahrens auf nationaler Ebene zur Verabschiedung der Förderrichtlinie geplant sei.
 
Wie bereiten Sie Ihr Unternehmen darauf vor?

Sollten Sie noch keinen Transformations- und Dekarbonisierungsplan für Ihr Industrieunternehmen haben, so gilt es, diesen als ersten Schritt zu entwickeln.

Die darin identifizierten Maßnahmen zur Dekarbonisierung sollten dann auf ihre Förderfähigkeit geprüft und das richtige Förderprogramm ausgewählt werden. Für kleine und mittlere Unternehmen stellt das hier vorgestellte BIK eine weitere Möglichkeit dar, Unterstützung für die Transformationskosten zu erhalten.

BET bietet eine umfassende energiewirtschaftliche und -technische Beratung bei der Dekarbonisierung und (Weiter-)Entwicklung Ihrer klimafreundlichen Produktion und die erforderliche Umstellung auf „grünen Strom“ und „grüne Moleküle“. Informieren Sie sich über unser Beratungsspektrum zur Dekarbonisierung Ihres Industrieunternehmens und sprechen Sie uns für einen unverbindlichen Austausch gerne jederzeit an.

Pressemitteilung European Comission


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