Industrie

Netzanschlusskonzepte für Industriekunden


Die Energie-, Verkehrs und Wärmewende hat schon längst die Industrie erreicht. Zahlreiche Industrieunternehmen haben bereits eine eigene Energiestrategie zur Dekarbonisierung entwickelt, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden und weg vom Gas führen soll. Mit eigenen Erzeugungsanlagen und neuen Verbrauchsanlagen sollen nicht nur der CO2-Ausstoß, sondern möglichst auch die Energiekosten reduziert werden. Statt Gasturbinen werden für die Wärmeerzeugung zukünftig beispielsweise Power-to-Heat-Anlagen (z.B. Großwärmepumpen) eingesetzt. Hochtemperaturkessel werden durch Lichtbogenöfen ersetzt.  Der Fuhrpark wird sukzessive auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) umgestellt, Voraussetzung ist eine ausreichende Ladeinfrastruktur. Andere Industrieunternehmen rüsten auf Wasserstoff um und bauen eigenen Elektrolyseure.

Elektrifizierung führt zu neuen Anforderungen an Netzanschlüsse und eigener Netzinfrastruktur

So unterschiedlich die strategische Ausrichtung von Industrieunternehmen auch sein mag, eines werden sie gemeinsam haben: Der elektrische Leistungsbedarf wird deutlich ansteigen, für den die bestehenden Netzanschlüsse und ggf. die eigene Netzinfrastruktur nicht ausgelegt sind. Daher muss ein robustes Netzanschlusskonzept und ggf. eine Entwicklungsstrategie für die eigene Netzinfrastruktur entwickelt werden.  

 

Analyse der aktuellen Anschlusssituation und Entwicklung eines robusten Netzanschlusskonzepts


Die Bedürfnisse unserer Industriekunden sind sehr unterschiedlich. So streben einige Industriekunden zunächst nur eine Optimierung der bestehenden Anschlusssituation an, um die Versorgungssicherheit zu verbessern und gleichzeitig die Energiekosten (z. B. über eine Reduktion der Netzentgelte) zu reduzieren. Andere Industriekunden elektrifizieren ihre Prozesse und erwarten kurz- bis mittelfristig eine deutliche Laststeigerung.
Hierfür muss ein Netzanschlusskonzept entwickelt werden, das die technischen Anforderungen erfüllt und wirtschaftlich ist. Betreibt der Industriekunde ein eigenes Stromnetz, muss auch dieses für die zukünftigen Anforderungen ausgelegt sein. In diesem Fall sollte eine Netzentwicklungsstrategie erarbeitet werden. Grundsätzlich ist es immer erforderlich, frühzeitig mit den eigenen Überlegungen auf den Netzbetreiber zuzugehen, da eine Erweiterung der Netzanschlusskapazität aufgrund der aktuellen Liefer- und Ressourcenengpässe einige Zeit in Anspruch nehmen kann.

Was sind Ihre Bedürfnisse?

Für die unterschiedlichen Fragestellungen von Industriekunden haben wir drei unterschiedliche Module entwickelt, die beliebig kombiniert und auf die individuellen Kundenbedürfnisse angepasst werden können:  

Übersicht der Module

1. Datenerfassung zur aktuellen Netzanschlusssituation, z.B.:

  • Netzanschlussvertrag
  • Übersichtsplan (Netzanschluss und ggf. Kundennetz)
  • Historische Lastgangzeitreihen der Entnahmestellen

2. Analyse und Bewertung der aktuellen Anschlusssituation hinsichtlich:

  • Versorgungssicherheit
  • Wirtschaftlichkeit
  • Möglichkeiten der singulären Netznutzung
  • Pooling-Möglichkeiten
  • Robustheit hinsichtlich zukünftiger Lastentwicklung

3. Identifikation von Optimierungspotentialen

4. Aufbereitung der Ergebnisse und Ableitung von Handlungsempfehlungen


Ergebnisse:

  • Unabhängige Bewertung der aktuellen Anschlusssituation
  • Optimierungspotentiale

 

1. Datenerfassung zur Ausgangssituation:

  • Aktuelle Anschlusssituation (Netzanschluss und ggf. Kundennetz)
  • Historische Lastgangzeitreihen der Entnahmestellen
  • Zukünftige Anforderungen (Last und Erzeugung)

2. Entwicklung verschiedener Netzanschlusskonzepte

3. Analyse der Netzanschlusskonzepte:

  • Technisch
  • Regulatorisch
  • Wirtschaftlich

4. Bewertung und Gegenüberstellung der Netzanschlusskonzepte

  • Aufbereitung der Ergebnisse und Ableitung von Handlungsempfehlungen (bei Bedarf: Vorbereitung und Begleitung des Gesprächs mit dem Netzbetreiber)

5. Ergebnisse:

  • Verschiedene Netzanschlusskonzepte
  • Vor- und Nachteile der Netzanschluss-konzepte (technisch, regulatorisch und wirtschaftlich)

 

1. Szenarienentwicklung, z.B. für:

  • Elektrifizierung der Prozesse
  • Elektromobilität
  • Erneuerbare Energien
  • Wärmewende

2. Netzberechnung und Engpassanalyse

3. Definition von strategischen Varianten für Zielnetze, z.B.:

  • Neue Anschlusspunkte
  • Umstrukturierungen

4. Ableitung von Netzausbaumaßnahmen

5. Quantifizierung der Investitionen

6. Aufbereitung der Ergebnisse und Ableitung von Handlungsempfehlungen


Ergebnisse:

  • Szenarien für zukünftige Versorgungsaufgabe im Industrienetz
  • robuste Ausbauplanung für zukünftige Anforderungen

 


Modul 1: Analyse der aktuellen Anschlusssituation


Wir erfassen Ihre aktuelle Anschlusssituation, Ihr historisches Verbrauchsverhalten und die zukünftigen Anforderungen. Auf dieser Basis analysieren und bewerten wir die Anschlusssituation aus technischer und wirtschaftlicher Sicht. Dabei identifizieren wir Optimierungspotenziale, wie z. B. die Möglichkeit der singulären Netznutzung nach § 19 Abs. 3 StromNEV, die gepoolte Abrechnung mehrerer Entnahmestellen nach § 17 Abs. 2 StromNEV oder die Änderung der Netzanschlussebene, um die Netzentgelte deutlich zu reduzieren. Auch die Verbesserung der Versorgungssicherheit und die Erhöhung der Netzanschlusskapazität werden berücksichtigt.
Mit unserer unabhängigen Bewertung Ihrer aktuellen Anschlusssituation und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen versetzen wir Sie in die Lage, die aktuelle Anschlusssituation ganzheitlich einzuordnen, das Optimierungspotenzial auszuschöpfen und selbstbewusst in die Gespräche mit dem Netzbetreiber zu gehen. Denn auch der Netzbetreiber benötigt eine gewisse Vorlaufzeit, um Ihre geänderten Anforderungen an die Netzkapazität erfüllen zu können.

 

Modul 2: Entwicklung und Bewertung von Netzanschlusskonzepten
 

Planen Sie bereits eine Elektrifizierung Ihrer Prozesse oder haben Sie aus anderen Gründen zukünftig einen deutlich höheren Leistungsbedarf?
Dann unterstützen wir Sie gerne bei der Entwicklung eines Netzanschlusskonzepts, das den zukünftigen Anforderungen gerecht wird – sowohl technisch als auch wirtschaftlich.

Hierzu entwickeln wir zunächst unterschiedliche Netzanschlusskonzepte, definieren die Bewertungskriterien und erstellen eine Bewertungsmatrix. Im nächsten Schritt werden die unterschiedlichen Netzanschlusskonzepte hinsichtlich der Bewertungskriterien analysiert, z.B.:

  • Technisch: Die Netzanschlusskonzepte werden hinsichtlich der technischen Anforderungen und Robustheit analysiert. Hierbei werden insbesondere die Netzanschlussrichtlinien des FNN berücksichtigt.
     
  • Wirtschaftlich: Für die unterschiedlichen Netzentschlusskonzepte werden jeweils die Investitionskosten und die daraus resultierenden Annuitäten abgeschätzt. Darüber hinaus wird auf Basis der prognostizierten Jahresarbeit und Höchstlast jeweils die Höhe der jährlich zu erwartenden Netzentgelte abgeschätzt. Für jedes Netzanschlusskonzept ergeben sich die abgeschätzten, jährlichen Gesamtkosten und die Eigentumsgrenzen zwischen Ihnen und dem vorgelagerten Netzbetreiber.
     
  • Regulatorisch: Die Netzanschlusskonzepte werden hinsichtlich der regulatorischen Vor- und Nachteile analysiert – insbesondere hinsichtlich § 19 Abs. 2 StromNEV,  § 19 Abs. 3 StromNEV und §17 (2a) StromNEV. 

Auf Basis der technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Analysen identifizieren wir für die Netzanschlusskonzepte eventuelle Chancen und Risiken. Nach der Bewertung anhand der definierten Kriterien werden die Netzanschlusskonzepte in der Bewertungsmatrix gegenübergestellt. Im letzten Schritt leiten wir daraus Handlungsempfehlungen für Sie ab. 

Auf Basis unserer Ergebnisse können Sie die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Netzanschlusskonzepte einschätzen und Ihre Vorzugsvariante identifizieren. Sie haben den Überblick über alternative Anschlusskonzepte und können selbstbewusst in das Gespräch mit Ihrem Netzbetreiber gehen.
 


Modul 3: Netzentwicklungsstrategie Industrienetz


Für Industriekunden mit einer umfassenden eigenen Netzinfrastruktur erstellen wir eine Netzentwicklungsstrategie. Diese beinhaltet eine simulationsgestützte Zielnetzplanung für das Stromnetz auf Basis von Szenarien. Wir analysieren die Versorgungsaufgabe aufgrund der Elektrifizierung von Prozessen, Ladeinfrastruktur und Erzeugungsanlagen wie PV-Anlagen. Darauf aufbauend ermitteln wir Netzengpässe und Erneuerungsbedarfe, um das Industriestromnetz für die zukünftige Versorgungsaufgabe vorzubereiten.


BET - Erfahrung und Strategieansatz

­BET verfügt über umfassende Expertise bei der Erstellung und Bewertung von Netzanschlusskonzepten sowie der Entwicklung von Netzentwicklungsstrategien. Unsere Kenntnisse der regulatorischen Rahmenbedingungen ermöglichen eine umfassende Einschätzung von Chancen und Risiken.

Mit unserem maßgeschneiderten Ansatz können Industriekunden ihre Energiestrategie erfolgreich umsetzen und die zukünftigen Anforderungen an die Netzanschlüsse und die eigene Netzinfrastruktur bewältigen.­

Beratungsfelder Transformation und Dekarbonisierung Industrieunternehmen

Dekarbonisierung der Industrie
Impulse für eine nachhaltige Transformation von Industrieunternehmen

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Ihre Ansprechpartner

Dr. Denis vom Stein
Leiter Kompetenzteam
Industrie

E-Mail    |    Profil
+49 241 47062-419


 

Dr. Sören Patzack
Leiter Kompetenzteam
Netzinfrastruktur Technik

E-Mail    |    Profil
+49 241 47062-435


 

Kevin Löer
Projekt-Manager

E-Mail    |
+49 341 30501-23


 

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